Anti-Ermüdungsmatten und Schuheinlagen werden in Betrieben eingesetzt, um gesundheitliche Beeinträchtigungen durch lange Stehphasen am Arbeitsplatz zu verringern. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf das Problem und wie sich die beiden Produktarten in Ihrer Wirkung und der gesundheitlichen Vorbeugung unterscheiden.

Es ist mittlerweile bekannt, dass ein längeres Stehen eine Ursache für Müdigkeit und Erkrankungen des Bewegungsapparates ist. Gesundheitsexperten, Berufsgenossenschaften und Krankenkassen sagen, dass dringende Maßnahmen notwendig sind, um die Gesundheit von Arbeitnehmern zu schützen.

In 2018 waren Muskel-Skelett-Erkrankungen mit 20,9% die häufigste Ursache für Krankmeldungen. Der Wirtschaft entstehen durch solche Fehltage jährlich Schäden in Milliardenhöhe

Wir kennen das Problem, aber sind Einlegesohlen oder Anti-Ermüdungsmatten die effektivere Lösung?

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Beide Produktarten kommen in vielen Betrieben zum Einsatz, um den negativen Auswirkungen langer Stehphasen bei der Arbeit entgegenzuwirken.

Es gibt jedoch einen elementaren Unterschied in der Funktionsweise von Anti-Ermüdungsmatten im Vergleich zu Schuheinlagen. Also, was sind die Unterschiede?

Ergonomische Arbeitsplatzmatte

Ergonomischen Arbeitsplatzmatten wurden entwickelt, um mehr als einen Zweck zu erfüllen. Das Material und die Oberflächenstruktur der Anti-Ermüdungsmatten wurde entwickelt, um Mikrobewegungen des auf der Matte stehenden Individuums zu fördern.

Diese Mikrobewegungen aktivieren die Venenpumpe in der Wade und verbessern die Durchblutung. Dies vermindert das Risiko von Müdigkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krampfadern, Rückenschmerzen und vielem mehr.

Darüber hinaus dämpfen Industriematten die Stoßbelastung beim gehen auf harten Untergründen. So werden Füße, Knie, Gelenke, die Hüfte und der Rücken geschont. Eine gute Isolation gegenüber aufsteigender Kälte von Industriefußböden ist ein weiteres Plus.

Ergonomische Arbeitsplatzmatten werden in unterschiedlichen Ausführungen für die verschiedensten Arbeitsumgebungen angeboten. Es gibt Anti-Ermüdungsmatten mit hoher Rutschhemmung, offener Oberfläche für eine gute Drainage, für Schweißarbeitsplätze oder als ESD-Matten, um nur einige Beispiele zu nennen.

Schuheinlagen

Einlegesohlen dämpfen die Energie, die beim Gehen auf harten Oberflächen auf den Körper und die Gelenke übertragen wird. Sie können auch eine gute Isolierung gegen kalte Böden geben.

Aber, da Schuheinlagen direkt unter dem Fuß des Anwenders sind, kommt nur eine kleine Fläche für die Kraftübertragung und somit für den Dämpfungsprozess zum Einsatz. Diese begrenzte Fläche reicht nicht aus, um die Venen-Waden-Pumpe zu aktivieren. Folgerichtig wird eine wichtige Funktion in der Vorbeugung gegen Gesundheitsschäden nicht erfüllt.

Einlegesohlen können nicht als geeignete Alternative für eine Anti-Ermüdungsmatte angesehen werden.

Schuheinlagen vs. Anti-Ermüdungsmatten: Kostenvergleich

Auch wenn dies kein Faktor sein sollte, wenn es um die Gesundheit der Belegschaft geht, ein Unternehmen muss auch immer die Kostenseite betrachten.

Es scheint offensichtlich zu sein, dass Einlegesohlen billiger sind als Anti-Ermüdungsmatten.

Ist das wirklich der Fall?

Auf den ersten Blick mag dies richtig erscheinen, da Einlegesohlen selbst einen relativ geringen Anschaffungspreis ausweisen.

Aber werfen wir einen Blick auf die Zahlen:

Wir rechnen für eine 10-Mann-Montagelinie mit 3 Schichten über einen Zeitraum von 2 Jahren und die branchenübliche Empfehlung akzeptieren, die Einlegesohlen alle 4 Monate auszutauschen.

10 Personen x 3 Schichten = 30 Paar Einlegesohlen

30 Paare x 3 Ersetzungen (pro Jahr) x 2 Jahre = 180 Paar Einlegesohlen

Bei einem durchschnittlichen UVP von 20 € für ein Paar Einlegesohlen summiert sich dies auf 3.600 €.

Und jetzt die Kosten für die Bestückung mit ergonomischen Arbeitsplatzmatten: 20 m x 0,9 m x 1,5 m bei einer Nutzungsdauer von mindestens 2 Jahren und einem Preis von 145 € ergeben insgesamt 2.900 €

Dieser Vergleich zeigt, dass Einlegesohlen nicht unbedingt die kostengünstigere Lösung sind.

Ein weiterer zu berücksichtigender Punkt ist, dass Schuheinlagen sobald sie genutzt wurden, nicht übertragbar sind. Arbeitsplatzmatten hingegen sind unabhängig von der Mitarbeiter Fluktuation an der Arbeitsstätte und bieten Schutz für alle.

Schuheinlagen vs. Anti-Ermüdungsmatten: Fazit

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Einlegesohlen bieten durch Ihre Polsterung zwar eine gute Isolierung und einen gewissen Komfort gegen die Stoßwirkungen beim Gehen auf harten Böden. Wenn es jedoch um die Verhinderung von Ermüdung und die Vorbeugung von Muskel-Skelett-Erkrankungen geht, bieten ergonomische Arbeitsplatzmatten die weit größeren Vorteile.

Einlegesohlen sind gut für Arbeiter, die sich viel bewegen oder lange Strecken auf hartem, kaltem Betonboden zurücklegen.

Anti-Ermüdungsmatten sind die ideale Lösung für Arbeitsplätze, an denen die Mitarbeiter längere Zeit im Stehen verbringen. Neben der Isolierung und dem erhöhten Stehkomfort, sind ergonomische Arbeitsplatzmatten das einzige Mittel um die Venen-Waden-Pumpe anzuregen und so einen aktiven Beitrag zur Gesundheitsförderung der Mitarbeiter zu leisten.

Funktion von Anti-Ermüdungsmatten im Video:

Wirkungsweise, Einsatz und Nutzen von Anti-Ermüdungsmatten im Video erklärt.